Der Chemiker und Apotheker Johann Rudolph Glauber (1604 – 1670) entdeckte im Jahre1625 den Wirkstoff Natriumsulfat, er war ein Zusatz von Mineralwasser. Aus diesem Wirkstoff entstand das Glaubersalz, benannt nach seinem Entdecker Johann Rudolf Glauber. Heute ist die Glaubersalz Anwendung ein allseits bekanntes und althergebrachtes Abführmittel aus der Apotheke beliebt.
Was ist Glaubersalz?
Glaubersalz besteht aus einer rein chemischen Kombination von Schwefelsäure und Natrium. Es gilt als salzartiges und zuverlässiges Abführmittel durch seinen Wirkstoff Natriumsulfat-Decahydrat. Mediziner befürworten eine kurzzeitige Anwendung vor therapeutischen und diagnostischen Behandlungen sowie bei akuter Verstopfung. Von einem längeren Gebrauch wird dagegen dringend abgeraten. Die dauerhafte Glaubersalz Anwendung kann zum Verlust Kalium, Wasser oder von bedeutenden Salzen führen. Darmträgheit kann ebenso eine Folge von eventueller Daueranwendung sein.
Was ist der Unterschied zwischen Glaubersalz und Bittersalz?
Sie gehören beide zu den salinischen Abführmitteln und ähneln sich in ihrer Wirkungsweise. Der Unterschied Glaubersalz und Bittersalz besteht jedoch darin, dass Bittersalz ein Magnesiumsulfat und Glaubersalz ein Natriumsulfat ist. Mit Beiden wird die Darmentleerung eingeleitet, indem die Salze mit Wasser verdünnt getrunken werden. Im Allgemeinen wird Glaubersalz die heftigere Reaktion bestätigt. Deshalb verbietet dein Arzt dir die Einnahme von Glaubersalz nachdrücklich innerhalb der Schwangerschaft. Bittersalz dagegen kannst du laut Beipackzettel und nach Rücksprache mit deinem Arzt in der Schwangerschaft anwenden.
Gibt es bei den Nebenwirkungen einen Unterschied Glaubersalz und Bittersalz?
Im Beipackzettel von Glaubersalz-Präparaten wird von einer Einnahme dieses Mittels in der Schwangerschaft abgeraten, außerdem ist das mögliche Auftreten von Ödemen genannt. Überdosierte Einnahmen und häufiger Gebrauch von Bittersalz dagegen könnten eine Magnesiumvergiftung zur Folge haben.
Glaubersalz Anwendung
Richte dich bei diesem Arzneimittel exakt nach der Packungsbeilage. Halte die Empfehlungen deines Arztes oder Apothekers ein. Bist du dir bei der korrekten Glaubersalz Anwendung nicht sicher oder hast etwas nicht verstanden, scheue dich nicht und frage noch einmal nach.
- Achte darauf, dass das Glaubersalz vollständig aufgelöst ist, ehe du es trinkst.
- Bevor du Glaubersalzes einnimmst, musst du viel trinken. Das regt die Darmtätigkeit an.
- Die komplette Lösung sollte innerhalb 20 Minuten ausgetrunken sein.
- Bei Bedarf von größeren Mengen Glaubersalzlösung ist es möglich, diese in kleinen Mengen hintereinander zu trinken.
Die Glaubersalz Anwendung ist gut verträglich, wenn du dich nach folgenden Vorgaben richtest. Hat dein Arzt nichts anderes verordnet, gilt:
- Erwachsene trinken 2 bis 4 Teelöffel Glaubersalz, gelöst in ungefähr 250 ml Wasser.
- Die schnelle Darmentleerung erfolgt, wenn 1 bis 2 Esslöffel Glaubersalz in zirca 500 ml Wasser aufgelöst und getrunken werden.
- Kinder ab 6 Jahre bekommen die halbe Dosis
Glaubersalz wird nur kurzzeitig verwendet, eine längere Einnahme verstärkt die Darmträgheit. Wenn du mit der Wirkung dieses Arzneimittels nicht zufrieden bist, konsultiere deinen Arzt oder frage den Apotheker um Rat.
Wann wirkt Glaubersalz?
Binnen ein bis drei Stunden nach dem Trinken der Lösung beginnt die reinigende Wirkung. Deshalb wird empfohlen, die Darmreinigung mittels Glaubersalzes vormittags einzuplanen. Bei einigen Personen beginnt die Wirkung schon nach einer Stunde. Aber wann wirkt Glaubersalz denn sicher?
Das Bedürfnis nach Stuhlgang, tritt manchmal plötzlich und unerwartet ein. Die völlige Darmentleerung dauert den ganzen Tag und der Durchfall tritt schubweise auf, das kann ebenso „nur“ ein paar Stunden dauern. Entsprechend der körperlichen Konstellation wie Alter, Größe, Gewicht und anderem ist das also ganz unterschiedlich. Am besten, du fängst mit einer geringen Dosierung an und wartest ab, welche Reaktion dein Körper darauf zeigt. Vermeide eine zu hohe Dosis zu Beginn der Behandlung. Halte dich während der Darmreinigung notwendigerweise nur in der Nähe einer Toilette auf!
Tipps zur Anwendung von Glaubersalz
Durch etwas Zitronen-, Apfel-, oder Orangensaft lässt sich der unverfälschte herbe Geschmack des Salzes entkräften. Ratsam ist, noch ein Glas Wasser hinterher zu trinken. Angenommen, du hast noch nie eine Darmentleerung ausgeführt, taste dich lieber Schritt für Schritt und gleichzeitig vorsichtig an die Anwendung von Glaubersalzlösungen heran. Halte dich strikt an die Anweisungen des Beipackzettels oder den Anweisungen des Arztes deines Vertrauens.
Ist trotzdem nach 2 bis 3 Stunden noch keine Wirkung zu merken, fehlt dir wohl dabei etwas Bewegung. Mache einen kurzen Spaziergang, gehe im Zimmer langsam hin und her, mache Gymnastikübungen oder fahre ein wenig mit deinem Rad. Bleibe dabei stets in der Nähe einer Toilette. Es kann nämlich ganz plötzlich losgehen, denn die Darmtätigkeit wird durch Bewegung angeregt und das Glaubersalz wirkt besser.
Spürst du bei der ersten Anwendung keine oder nur wenig Wirkung, wähle beim zweiten Versuch eine höhere Dosierung. Allerdings solltest du wenigstens eine Woche warten, bevor du mit ein wenig höherer Dosis den nächsten Versuch startest.
Wie bei jedem Medikament gilt auch hier die Regel: „Bei Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.“