Birkenzucker und Diabetes – was ist zu beachten?

Bei Diabetes kann Birkenzucker sehr hilfreich sein, aber was ist zu berücksichtigen? Birkenzucker, auch Xylit oder Xucker genannt, ist ein Zuckeraustauschstoff. Es schmeckt so ähnlich wie Zucker, hat aber bis zu 40 Prozent weniger Kalorien. 100 Gramm Birkenzucker hat 240 kcal, der Gehalt an Kohlehydraten ist um ca.75 Prozent geringer als bei Zucker.

Diabetes ist eine Zuckerkrankheit. Sie ist die häufigste Stoffwechselkrankheit des Menschen. Der Typ-2-Diabetes tritt am häufigsten auf und betrifft meistens Erwachsene. Zunächst wird die Ernährung angepasst, Medikamente werden eingenommen, später wird mit Insulin behandelt. Der Typ 1 Diabetes ist seltener und kommt bereits in der Jugend vor. Durch den Insulinmangel muss bereits zu Beginn Insulin zugeführt werden.

Birkenzucker bei Diabetes beeinflusst kaum den Blutzuckerspiegel

Das Hormon Insulin reguliert unseren Zuckerhaushalt. Bei einer Insulinresistenz reagieren die Zellen nicht mehr auf den Befehl des Hormons, Zucker aus dem Gewebe aufzunehmen. Zunächst produziert die Bauchspeicheldrüse noch mehr Insulin bis die Bauchspeicheldrüse überlastet ist und kein Insulin mehr produziert. Was geschieht nun bei der Aufnahme von Birkenzucker bei Diabetes?

Die Bauchspeicheldrüse hat die Aufgabe, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Essen wir Zucker, erhöht sich unser Blutzuckerspiegel und die Bauchspeicheldrüse schüttet mehr Insulin aus. Beim Konsum von Zucker steigt der Blutzucker- und der Insulinspiegel rasch an. Passiert dies oft, kann es zu einer Insulinresistenz kommen.

Birkenzucker hat einen niedrigen glykämischen Index und beeinflusst deswegen kaum den Blutzuckerspiegel. Wer bei Diabetes mit Blutzuckerschwankungen umgehen muss oder unter einer Insulinresistenz leidet, muss Haushaltszucker sehr sparsam verwenden.

Birkenzucker wird ohne große Menge Insulin verstoffwechselt. Der Blutzuckerspiegel nach dem Konsum von Xylit steigt sehr langsam an. Wenn unsere Leber Kohlehydrate abbaut, produziert unser Körper selbst Xylit. Birkenzucker wird im Dickdarm von Bakterien in kleine Teile zerlegt und aufgenommen.

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Eignet sich Birkenzucker für Diabetiker?

Immer mehr Menschen suchen nach Zuckeraustauschstoffen. Da Xylit bereits im Körper vorkommt, ähnlich wie Zucker schmeckt, eine ähnliche Süßkraft hat, aber trotzdem weniger Kalorien, scheint der Birkenzucker eine gute Alternative zum Zucker zu sein. Dennoch gibt es einiges zu beachten.

Der Konsum von Birkenzucker kann abführend wirken. Daher soll die Menge an Birkenzucker langsam gesteigert werden, damit sich der Körper an den Zuckerersatz gewöhnen kann und keine unerwünschten Nebenwirkungen auftreten. Die Birkenwasser Wirkung ist ähnlich. Wer also einen Kuchen mit Birkenzucker isst, sollte zunächst mit einem Stück beginnen (ca.10g Birkenzucker). Wer Speisen und Getränke mit Birkenzucker verfeinern möchte, sollte die maximale Tagesdosis beachten. Erwachsene können täglich maximal 150 g zu sich nehmen, Kinder maximal 40 g. Wer es entsprechend seinem Körpergewicht ausrechnen mag: nicht mehr als 0,5 Gramm Xylit pro Kilogramm Körpergewicht sollen es sein. Zu Beginn kann Birkenzucker die Verdauung beschleunigen. Ist die Eingewöhnungsphase abgeschlossen, verschwindet dieser Effekt. Es empfiehlt sich, mit kleinen Mengen zu beginnen und nach und nach die Dosis zu erhöhen.

Für Hunde kann bereits 5 Gramm Birkenzucker tödlich sein, da Hunde ein Enzym, das für den Abbau von Xucker wichtig ist, nicht haben. Katzen können Xylit abbauen. Wer Haustiere hat, sollte sich informieren, welche Tiere Birkenzucker vertragen und für welche Tiere es gefährlich ist.

Birkenzucker Bio, Birkenzucker Nährwerte und mit Birkenzucker backen

Die Herstellung von Birkenzucker ist aufwendig, daher teurer als Haushaltszucker. Xucker wird unter anderem aus Birke, Buche und Mais hergestellt. Unter starker Hitze und dem Einsatz von Säuren und Laugen wird Xylose freigesetzt und im Katalysator unter Hochdruck zu Xylit umgewandelt.

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass der verwendete Mais gentechnisch verändert ist oder Enzyme aus gentechnisch veränderten Mikroorganismen gewonnen werden.

Bei Birkenzucker in Bio Qualität achten Produzenten in der Regel darauf, keine Stoffe zu verwenden, die gentechnisch verändert sein könnten. Im Zweifel kann man auch beim Hersteller nachfragen. Die Nährwerte für 100 Gramm Birkenzucker betragen 240 kcal, für 100 Gramm Haushaltszucker 405 kcal.

Mit Birkenzucker backen ist einfach, da in Rezepten mit Haushaltszucker nichts umgerechnet werden muss. Der Zucker wird im Verhältnis 1:1 ausgetauscht. Enthält ein Rezept also 100 Gramm Zucker, wird stattdessen 100 Gramm Birkenzucker verwendet. Birkenzucker ist genauso süß wie Zucker und hat keinen speziellen Nachgeschmack. Xylit verhält sich beim Backen ähnlich wie Zucker, so dass er sich zum Süßen von Kuchen, Torten und Gebäck gut eignet. Beim Hefeteig ist zu beachten, dass Frischhefe Birkenzucker eventuell nicht gut aufspaltet und der Teig besser mit Trockenhefe geführt werden kann. Backrezepte mit Ei und Xylit ohne Mehl sind weniger geeignet, da der Teig zu flüssig wird.

Wer Diabetes hat, sollte mit so wenigen Süßspeisen wie möglich auskommen. Als Zuckerersatz in geringen Mengen ist Birkenzucker eine attraktive Alternative zum Haushaltszucker.